Die Landesverbände von Mountain Wilderness Deutschland und Mountain Wilderness Österreich haben am Sonntag, 3.12.2017, gegen den geplanten Zusammenschluss der Skigebiete Pitztal und Sölden demonstriert.
„Es ist ein Skandal, noch intakte, unberührte Gebirgsräume und Geländekammern für die sich immer schneller drehende Aufrüstungsspirale des Skitourismus’ zu opfern“, sagte Kerrin Lessel, Vereinsobfrau von Mountain Wilderness Österreich.
Die Naturschützer entrollten an der Gletscherseebahn-Talstation ein großes Banner mit der Aufschrift „Finger weg von den Gletschern“.
Durch den Zusammenschluss soll das größte Gletscherskigebiet Europas entstehen. Die Eingriffe in die Natur der Ötztaler Alpen wären massiv, wie Gotlind Blechschmidt von MW Deutschland erklärt: „Neben dem bislang unerschlossenen Linken Fernerkogel (3277 m) sollen der Mittelbergferner, der Hangende Ferner und der Rettenbachferner mit Seilbahnen und Pisten verschandelt werden. Die geplanten Maßnahmen sind ein neuer Fall von Tiroler Naturzerstörung.“
Eigentlich wollten die Umweltschützer ein Protestcamp neben dem Gletscher errichten. “Wir wollten uns für die Gletscher den Arsch abfrieren”, sagt Michael Pröttel von MW Deutschland. Das verhinderte aber das Tiroler Campierverbot. Und so stiegen die Umweltschützer mit Tourenski und Schneeschuhen zur Braunschweiger Hütte auf und verbrachten die Nacht im Winterraum.
Dort wurde am Vorabend ein große PEACE Zeichen für den, von den Erschließungen bedrohten Linken Fernerkogl entzündet.
Die bei der Demonstration angesprochenen Skifahrer teilten zur großen Mehrheit die Ansicht, dass die Gletscherwelt bewahrt werden und das Skigebiet nicht erweitert werden sollte. „Da werden die Ski-Tickets ja noch teurer“ oder „Wir kommen gerade hierher weil es im Gegensatz zum Söldener Ski-Ballermann im Pitztal ruhiger zu geht.“ lauteten einige Äußerungen.
Die Pressemitteilung können Sie hier als PDF downloaden.