Die Brauneck Bergbahn legte so zielsicher an, dass die Entscheidung darüber, wer den Bock des Jahres 2012 abgeschossen hat, nicht schwer fiel. Am 16. Dezember 2012 vergaben wir erstmalig den Anti-Umweltpreis Bock des Jahres an denjenigen, der unserer Meinung nach die größte Umweltsünde im deutschen Alpenraum im vergangenen Jahr begangen hat.
Einen Umweltsünden-Oscar bekommt man freilich nicht für ein achtlos weggeworfenes Kaugummipapier. Nein, da sollten schon einige Kubikmeter Berg bewegt und einiges Gehölz gerodet werden. Und das ist mit dem 100000 m³ fassenden Speicherbecken, das im Sommer 2012 am Fuße des Garlandhangs in die Bayerischen Voralpen gegraben wurde, zweifellos gelungen.
Im Rahmen einer Demonstration zum Braunecker Ski-Opening sollte die goldene Steinbock Statue eigentlich direkt an den Geschäftsführer übergeben werden, der aber trotz mehrfachen Nachfragens nicht zu erreichen war. Um so interessierter zeigten sich die zahlreichen Skifahrer, die mit Flyern und in Diskussionen auf den enormen Landschaftseingriff aufmerksam gemacht wurden.
Uns geht es nämlich nicht darum, das Pisten-Skifahren an sich zu verteufeln, sondern vielmehr darum, die Frage zu stellen zu welchem Preis dies geschieht. Anstatt in mit Steuergeldern subventionierte Schneekanonen zu investieren, sollte man lieber auf einen nachhaltigen Sommertourismus setzen und diesen nicht gefährden, indem man die Natur zerstört.