Bei der Damenabfahrt der Alpinen Ski WM 2011 am 13. 2.2011 enthüllten Mitglieder der Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness Deutschland e. V. im Zielraum ein Transparent mit der Aufschrift „GAP 2011 – Weltmeister im Abholzen“.
Mountain Wilderness Deutschland möchte Zuschauern und Sportlern mit dieser Aktion nicht den Spaß an der Weltmeisterschaft verderben, sondern eindringlich darauf hinweisen welcher Raubbau an der Natur im Vorfeld der WM begangen wurde.
Um den Anforderungen der FIS gerecht zu werden, wurden an der Kandahar Abfahrt 10 Hektar (entspricht in etwa 14 Fußballfeldern) Bergmischwald gefällt und somit die Piste erheblich verbreitert. Die Rodungen an der Kandahar fanden zum Teil unter Umgehung der gesetzlichen Regelungen statt. Indem der gesamte Hang in zwei verschiedene Genehmigungsbereiche aufgeteilt wurde, konnten die normalerweise gesetzlich vorgeschriebenen maximalen Rodungs- und Beschneiungsflächen vergrößert werden.
Die gerodeten Waldstücke übten eine wichtige Schutzfunktion gegen Erosion, Lawinen und Muren aus. Dies zeigte sich bereits im Sommer 2008. Am Tröglhang mussten die Arbeiten wegen akuter Bergrutschgefahr unterbrochen werden. Erst nachdem 16 Meter tiefe Stahlbeton Querbalken durch die oberen Bodenschichten in den Fels verankert wurden, konnten die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Laut der auch von Deutschland ratifizierten Alpenkonvention sind Rodungen auf labilen Hängen unzulässig.
Die Pressemitteilung können Sie hier als PDF downloaden.